Geschichte zum Nasenschleifen

Ein alter Brauch, wenn auch erst in den Sechziger Jahren wiederentdeckt, ist das Nasenschleifen. Der aus Göggingen stammende Pfarrer Burth hat im Generallandesarchiv in Karlsruhe in alten fürstenbergischen Gerichtsprotokollen diese um 1650 geübte Narrensitte wiederentdeckt. Der Brauch bestand im Schwärzen der Nasen durch vermummte Narren an straffällig gewordenen Mißachtern fastnächtlicher Rechte.
Auch ein Page am Hofe des Grafen Franz Christoph von Fürstenberg-Meßkirch, Junker Betz, musste diese Prozedur einmal erdulden. Als jedoch die Spielleute mit den verordneten Narren vor sein Haus gezogen kamen, weigerte sich der Junker, dem Brauche nachzukommen und beleidigte die Narren übel. Diese klagten dann vor dem ordentlichen Gericht, das den Junker dazu verurteilte, einen halben Eimer Wein zu bezahlen, weil er "einem alten Brauche nicht parieren wollte". Im Falle einer nicht gütlichen Einigung mit den Narren und Verweigerung des Trunkes sollte den Narren erlaubt sein, dass sie ihr Recht sich selber nehmen dürften.


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